Neues von den BSC-Ruderern
Für Woche 2 unserer kleinen Corona-Foto-Challenge hatten wir euch, liebe Mitglieder, gebeten, uns zu zeigen, wie ihr zuhause „rudert“ – egal, ob ihr tatsächlich ein Ergo zuhause habt, oder euch selbst ein Boot bastelt. Vielleicht wart ihr zu beschäftigt damit, euch anderweitig fit zu halten oder das gute Wetter zu genießen – wir wollen es euch nicht übel nehmen. Uns hat daher, nachdem ihr in der ersten Woche so fleißig mitgemacht habt, in der letzten Woche nur ein Foto erreicht, und zwar von Johann, der fleißig auf seinem Balkon trainiert. Er hatte sich, nach der knapp verpassten Meisterschaftsmedaille im letzten Jahr, für dieses Jahr Großes vorgenommen – doch wie für viele von uns, kam nun alles anders und es muss umgeplant werden.
Der Deutsche Ruderverband hat alle Veranstaltungen bis Mitte August abgesagt. Somit wird es keine Deutschen Meisterschaften U17/U19/U23, Triple Meisterschaften oder den Bundeswettbewerb der Kinder geben. Nachdem bereits alle drei Weltcups nicht ausgetragen werden und in der Zwischenzeit auch die Olympischen Spiele auf 2021 verschoben wurden, steht nun außerdem fest, dass auch die Weltmeisterschaften in Bled nicht stattfinden werden. Auch die Ruderbundesliga wird in der momentan bekannten Ligaform abgesagt.
Johann, der seine erste Saison bei den Leichtgewichtsmännern bestreiten wollte, und Fergus, Philipp und Christopher, unsere ambitionierten Junioren, haben uns beschrieben, wie sie die Absage der Deutschen Meisterschaften durch den DRV aufgenommen haben, und was das für Ihre Saison bedeutet.
Johann: Die Erkenntnis, dass die Deutschen Meisterschaften nicht stattfinden werden, ist schrittweise gekommen, es war also nicht so, dass von einem Tag auf den anderen alles abgesagt wurde. Es war erst eine Vermutung, die dann immer mehr zur Wirklichkeit wurde und nun eben offiziell bestätigt ist. So gesehen gab es für mich keinen Schock-Moment, sondern man hatte zwei bis drei Wochen Zeit, um sich auf die Absage vorzubereiten. Natürlich zerfallen deshalb große Pläne, die man vorher geschmiedet hat. Ich persönlich war in einem Projekt mit dem Ruderverein „Weser“ Hameln, wir wollten im 2- auf der Meisterschaft fahren, eventuell in Kombination mit einem Start im Großboot. Es gab schon mehrere Trainingswochenenden, wir hatten stückweit schon gemeinsame Trainingslager und Regatten geplant. Das sind viele Sachen, die man nun nicht mehr umsetzen kann und die einfach wegfallen. Natürlich ärgert man sich rückblickend ein bisschen über Zeit und Geld, das man in das Vorhaben investiert hat, das ist natürlich sehr schade. Aber natürlich versteht man die Notwendigkeit der Absage und sieht, dass die Entscheidung in dieser Situation die richtige ist. Das ist ein Beitrag, den das Rudern leistet, um die Pandemie möglichst schnell in den Griff zu bekommen und Schlimmeres zu verhindern. Ich habe noch keine konkreten neuen Ziele, aber ich schreibe im Moment auch mein Abitur und kann mich nun erstmal voll und ganz darauf konzentrieren. Aber natürlich möchte ich sobald wie möglich auch im Sport wieder angreifen.
Phillip: Ich war von der Absage erstmal enttäuscht, gerade weil es mein letztes Jahr als B-Junior ist und es mein großes Ziel war, zur DJM zu fahren. Ich hätte das auch eigentlich nicht erwartet und gedacht, dass die Veranstalter noch abwarten. Überraschend war es also auch. Neben den Wettkämpfen ist natürlich auch das Training anders und eintöniger. Auch, dass jetzt das Rudern an sich und der Kontakt zu den Leuten wegfallen, trifft einen schwer. Ich hab mich jetzt (wie wahrscheinlich alle) gefragt, wie diese Saison ablaufen wird und wie die Motivation zum Trainieren sein wird, da es jetzt kein „richtiges“ Saisonziel gibt. Unsere Trainerinnen wollen uns aber noch über den weiteren Verlauf Bescheid geben und ich habe vollstes Vertrauen, dass sie die beste Entscheidung für die Trainingsgruppe treffen.
Christopher: Es ist natürlich sehr schade, dass die DJM/DSM abgesagt wurden. Vielleicht wäre es ja jetzt möglich den Reiz durch interne Veranstaltungen beizubehalten.
Fergus: Ich finde die Absage ziemlich blöd, vor allem weil ich unbedingt dieses Jahr zu den Meisterschaften wollte. Ich hatte mich schon sehr darauf gefreut, mich die Saison über gezielt darauf vorzubereiten. Ich kann aber auch verstehen, weshalb die Wettkämpfe nun nicht stattfinden.
Natürlich hoffen wir alle gemeinsam, dass wir den Ruderbetrieb schon bald wieder aufnehmen können, sofern dies gefahr- und gefährdungslos möglich ist. Bis dahin halten wir euch mit einer weiteren Challenge bei Laune. Checkt also unbedingt am Montag euren Posteingang!